Am 30. März 1943 wurde Sr. Maria Kafka mit dem Fallbeil
hingerichtet. Dem SS-Arzt, der sie denunziert und damit das ganze
Verfahren angestoßen hatte, vergab sie mit ihrem weiten Herzen. Am 21.
Juni 1998 wurde sie durch Papst Johannes Paul II. in Wien seliggesprochen.
Am 3. Oktober 1942 hatte Sr. Maria Restituta Kafka ihren Schwestern im
Kloster folgenden Brief geschrieben:
Liebe gute Schwester Oberin!
Habe diese Woche Eure drei Briefe bekommen, meine Freude darüber war groß,
innigen Dank dafür. Morgen feiert Ihr unser Ib. Franziskusfest, wohl ist
da die Sehnsucht nach daheim groß, doch was macht es aus, auch hinter
Gittern kann man mir die Freude dieses schönen und lieben Festes nicht
nehmen, denn der gute Vater
Franziskus sorgt überall für seine Kinder u. auch für mich. Wünsche Ihnen,
Ib. Sr. Oberin, u. allen Ib. Schwestern von ganzem Herzen unsers Ib. Vater
Franziskus reichsten Segen, mögen wir alle von seinem Gebets-, Büß- u.
Opfergeist ganz beseelt u. als seine echten Töchter einst anerkannt
werden, dies war meine Bitte während der Novene, doch morgen ganz
besonders. [...] Hoffe, Ib. Sr. Oberin, dass Sie und Ihre Ib. Schwestern
so weit gesund sind, dass Euch das Kreuz nicht allzu sehr drückt, nur
mutig weiter bis hinauf nach Golgatha, denn von dort geht's gradaus ins
Himmelreich in unsre ewige Heimat und was wollen wir noch mehr. Lb. Sr.
Oberin, seien Sie sowie alle Ib. Schwestern innig gegrüßt, dem Schütze des
hl. Franziskus empfehlend.
Eure Sr. Restituta
Mit gefesselten Händen Kurzporträts und Briefe von
Verfolgten des NS - Regimes Verlag Neue Stadt München 2017