P. Friedrich Lorenz
1896 - 1944
Mein Testament!
Es geschehe der Wille Gottes.
Er wollte, daß ich nicht länger als 48 Jahre leben, nicht länger als 20
Jahre Priester sein sollte. Ich empfehle meine Seele der Barmherzigkeit,
Güte und Liebe Gottes.
Meinen Leib übergebe ich der Erde, von der er genommen ist. Blut ist
geflossen am Kreuze, Blut fließt auf unsern Altären als Erneuerung des
Kreuzopfers. Mit diesem Blut vereinigt sich mein Tröpflein Blut zur
Anbetung, Ehre und Verherrlichung Gottes, dem ich gedient habe, zum Dank
für alle Gnaden und Wohltaten, die ich empfangen habe, besonders für die
der Geburt, der heiligen Taufe, der ersten heiligen Kommunion, der
Oblation und der heiligen Priesterweihe, zur Sühne für meine Sünden und
die Sünden der ganzen Welt, besonders für jene, die ich nicht verhindert
oder an denen ich gar schuldig bin; zur Bitte um Gnade für mich und alle,
die mir lieb und teuer sind.
Ich sterbe als katholischer Priester und als Oblate der Unbefleckten
Jungfrau Maria, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!
Gelobt sei Jesus Christus und die Unbefleckte Jungfrau Maria. Amen!
P. Friedrich Lorenz, Halle/Saale,
den 13. November 1944 /16 Uhr
Literatur: Du hast
mich heimgesucht bei Nacht
Abschiedsbriefe und Aufzeichnungen des Widerstandes 1933 -1945
Herausgegeben von Helmut Golwitzer, Käthe Kuhn, Reinhold Schneider