"Ich konnte nicht
anders, als diesen Menschen helfen, obwohl es Juden waren.
Auch Juden sind Menschen ..."
Stationiert in Vilna,
Litauen, rettet der Wiener Anton Schmid 300-400 Juden des Ghetto Vilna das
Leben. Er ließ sie Essen ins Ghetto schmuggeln und stellte Juden mit
gefälschten Papieren bei sich an.
Abschiedsbrief an seine Gattin Stephanie und Tochter Gertrude nach
Wien.
"Ich will Dir noch
mitteilen, wie das Ganze kam" schrieb der 42jährige Schmid, der am 13.
April 1942 hingerichtet wurde. "Hier waren sehr viele Juden, die vom
litauischen Militär zusammengetrieben und auf einer Wiese außerhalb der
Stadt erschossen wurden, immer so 2.000 bis 3.000 Menschen. Die Kinder
haben sie auf dem Weg gleich an die Bäume angeschlagen. Kannst Dir ja
denken. Ich mußte was ich nicht wollte, die Versprengtenstelle
übernehmen, wo 140 Juden arbeiteten. Die baten mich, ich soll sie von
hier wegbringen ... Da ließ ich mich überreden. Du weißt ja, wie mir ist
mit meinem weichen Herzen. Ich konnte nicht denken, ich half ihnen ...
ich habe nur als Mensch gehandelt und wollte ja niemanden weh tun. (...)
Wenn Ihr, meine Lieben, das Schreiben in Euren Händen habt, dann bin ich
nicht mehr auf Erden. Werde Euch auch nicht mehr schreiben können, aber
seid sicher, daß wir uns wiedersehen in einer besseren Welt, bei unserem
lieben Gott..."
Aus; Archiv Wien DIE GERECHTEN
https://www.lettertothestars.at/righteous_pers920c.html?ctype=&uid=38