Scholl Sophie
1921 - 1943
Studentin
Sophie Scholl, geboren am 9. Mai 1921, verwirkte ihr Leben, als sie
zusammen mit ihrem Bruder Hans am 18. Februar 1943 in kindlicher
Opferbereitschaft zum Widerstand aufrufende Flugblätter im Lichthof der
Münchener Universität abwarf.
Am 22. Februar 1943 erlitten Hans und Sophie Scholl den Tod durch
Henkershand.
Aus ihrem Tagebuch
„Viele Menschen glauben von unserer Zeit, daß sie die letzte sei. Alle
die schrecklichen Zeichen könnten es glauben machen. Aber ist dieser
Glaube nicht von nebensächlicher Bedeutung?
Denn muß nicht jeder Mensch, einerlei in welcher Zeit er lebt, dauernd
damit rechnen, im nächsten Augenblick von Gott zur Rechenschaft gezogen
zu werden? Weiß ich denn, ob ich morgen früh noch lebe? Eine Bombe
könnte uns heute nacht alle vernichten.
Und dann wäre meine Schuld nicht kleiner als wenn ich mit der Erde und
den Sternen zusammen untergehen würde.
- Ich kann es nicht verstehen, wie heute fromme Leute fürchten um die
Existenz Gottes, weil die Menschen seine Spuren mit Schwert und
schändlichen Taten verfolgen.
Als habe Gott nicht die Macht (ich spüre wie alles in Seiner Hand
liegt), die Macht.
Fürchten bloß muß man um die Existenz der Menschen, weil sie sich von
Ihm abwenden, der ihr Leben ist."
Literatur: Du hast mich heimgesucht bei Nacht
Abschiedsbriefe und Aufzeichnungen des Widerstandes 1933 -1945
Herausgegeben von Helmut Golwitzer, Käthe Kuhn, Reinhold Schneider