Statz Leo
1898 - 1943
Fabrikant
Leo Statz, geboren am 17. Juli 1898 in Köln, war der echtbürtige Sohn
des katholischen Rheinlands. Aus einem reichen und frohen, durch
Gottvertrauen und durch Liebe zum Vaterland und zu den Seinen beglückten
Leben riß ihn die Niedertracht eines Denunzianten und schleppte ihn vor
das Blutgericht Roland Freislers.
Er wurde am 27. September 1943 wegen „Wehrkraftzersetzung" zum Tode
verurteilt und am 1. November 1943 in Brandenburg hingerichtet.
Seine letzten Worte
15. Oktober 1943 Brandenburg, Todeszelle 2
Schaffe mir Recht, Herr, hör' wie ich flehe,
Trenne nicht meine glückliche Ehe.
Weißt, wie ich liebe, hänge am Leben,
Hast mir selber die Liebe gegeben.
Reiß' nicht gewaltsam den Vater vom Sohne,
Einmal die Liebe durch Gnade belohne,
Einmal nur Gnade und Wahrheit bescheide
— Herrgott, Du siehst, wie ich kämpfe und leide.
Einmal laß' jetzt Deine Allmacht walten,
Dankbar will ich die Hände falten,
Dich noch inniger lieben und ehren.
Kannst Du mir dieses Flehen verwehren?
Aber ich weiß, wie Deine Gerichte
Unbegreiflich oft führen zum Lichte,
Wie Du leitest auf göttlichen Wegen
Alles unfaßbar zum menschlichen Segen.
Göttliche Weisheit, wie ich auch flehe,
Fordere und bitte - „Dein Wille geschehe
Literatur: Du hast mich heimgesucht bei Nacht
Abschiedsbriefe und Aufzeichnungen des Widerstandes 1933 -1945
Herausgegeben von Helmut Golwitzer, Käthe Kuhn, Reinhold Schneider