Karl Friedrich Stellbrink
1894 - 1943
schreibt aus dem
Hamburger Gefängnis vor dem Urteilsspruch: Nicht grübeln! — glauben! Ich
grüße Euch mit dem 2. Kor. 1, 3-12 und Mk. 5, 36. Wem Zeit ist wie
Ewigkeit und Ewigkeit wie Zeit, der ist befreit von allem Leid.
Nach der Verurteilung
O Ewigkeit, du schöne, mein Herz an dich gewöhne, mein Heim ist nicht in
dieser Zeit. Wahrlich, keiner kann seine Lebensgrenze bestimmen.
Gott aber sei Dank, daß unser Leben in Seiner Hand stehen darf: Er hat's
gesagt und darauf wagt mein Herz es froh und unverzagt und läßt sich gar
nicht grauen! 1. Kor. 15, 19 und Joh. II, 25, 26. Etwas später: ... in
Deiner Hand steht meine Zeit, laß Du mich nur Barmherzigkeit vor Deinem
Throne finden.
Er hat noch niemals was versehn in Seinem Regiment. Nein, was Er tut und
läßt geschehn, das nimmt ein gutes End'.
Wie schön muß es doch sein, wenn die Tore der Ewigkeit sich öffnen!
Literatur: Du hast
mich heimgesucht bei Nacht
Abschiedsbriefe und Aufzeichnungen des Widerstandes 1933 -1945
Herausgegeben von Helmut Golwitzer, Käthe Kuhn, Reinhold Schneider