Flaubert Gustave
1821 - 1880
" Ich wünsche", ruft Emile
Zola beim Tode Flauberts, " für mich und für alle, die ich liebe, eine
solche plötzliche Vernichtung, die dem Drucke eines Riesenfingers
gleicht, der gleichsam ein Insekt erdrückt. - "
Goncourt, Zola, Daudet - alle waren nach Croisset geeilt auf das
Telegramm von Maupassants: Flaubert tot! - Schon Maupassant war zu spät
gekommen. Die Wirtschafterin Flauberts ist es, die um seine letzten
Augenblicke weiß. Er sei zufrieden, hatte er am vorhergehenden Abend
gesagt, sein Buch "Bouvard und Pequchet" sei beendet. Am Sonntag fahre
er nach Paris! - Statt dessen kommt Paris zu ihm - zu seinem Begräbnis.
Kommen die Freunde. Kommt seine Nichte, die er so zärtlich liebte.
Erschüttert stand sie am dieses Grabes.
Sonntag 2. Mai 1880
Ach, mein armes Kätzchen, " die Laufbahn der Kunst" ist voller
Enttäuschungen! Dich hat man schlecht gehängt im Salon, und Bergerat
fährt fort, mich in seinem Käseblatt noch schlechter zu placieren. In
seiner Nummer von heute morgen unterbricht er einfach eine Szene wegen
eines Sport Artikels!
So wird man immer behandelt; das Gegenteil ist die Ausnahme, und dabei
führen diese Herren immer das große Wort....
Es ist jetzt neun Uhr. Seit 7½ Uhr ist der Herr bereits auf. Der Herr
schläft überhaupt nicht mehr.
Nächsten Sonnabend möchte ich mit der vorletzten Szene zu Ende sein.( An
diesem Sonnabend, den 8. Mai 1880 um 11Uhr morgens starb er)
So habe ich also keine Minute zu verlieren. Heute abend gehe ich
indessen zu Penntier zu Tisch ..............
Lebe wohl, armes Kätzchen, Mitte der Woche erwarte ich einen Brief von
Dir, darauf sende ich Dir nur noch eine Zeile, um Dir meine Ankunft zu
melden.
Das Schutt -Abräumen in der Wohnung brauche ich Dir wohl nicht noch
einmal ans Herz zu legen, nicht wahr?
Hast Du das unterste Bord das Bücherschrankes aufgeräumt?
Ich küsse Dich, daß es kneift.
Der Alte