Hauff Wilhelm
1802 -1827
An Willibald Alexis
(Stuttgart ) 10 November 1827.
Wenn Sie nicht eingefroren sind im Norden, müssen Sie nun wohl zurück sein. Ich
schreibe Ihnen leider aus dem Bette, denn ich bin an einem Brustkrampf bedeutend
darniedergelegen, doch bin ich auf dem Wege der Besserung.
Aus dem Bette schreibt man nur das Nötigste. Also: unser Almanach 1)
ist fertig ….. Wenn Sie meine Novelle 2) lesen, so bitte ich, sehen
Sie die Meinungen, die ausgesprochen werden, nicht als die meinigen, sondern als
Farben der Person an; und danach, wenn Sie rezensieren wollen , rezensieren Sie
…. Sie werden die Phantasien und gesammelten Novellen erhalten.
Die Vorrede in den Novellen ist an Sie. Nun leben Sie wohl! Lassen sie Ihren
treuen Freund bald von sich hören, empfehlen Sie mich der Mittwochgesellschaft
und tragen Sie treue Gesinnungen gegen Ihren Sie ( verehrenden )
W. Hauff
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1) Das Taschentuch für Damen f. d. Jahr 1828.
2) Das Bild des Kaisers